Der Künstler / Mensch Nikolai Bolik

wenn alle auf der Linie laufen, dann gibt es immer welche die daneben laufen. . . . .
Frank Küpper photography

Der Künstler / Mensch Nikolai Bolik
Düster, dunkel, bizarr – oder ein Mensch mit Seele? Mit der Gabe, zwischen Welten zu wandern?
Zurückhaltend oder offen?
Angst, verletzt zu werden
– deshalb eher ruhig?
Besonnen, teils ohne klares Ziel im Leben?
Für immer Kind und glücklich
– oder wie alle anderen zielstrebig auf Erfolg aus?
Den Erfolg, der letztendlich so viele unglücklich macht?

Hier ist der Nicolai, wie ich ihn kenne und schätze.
Ich habe Nikolai auf einer Vernissage G E S E H E N
– und dabei kennen und schätzen gelernt.
Wie wir ins Gespräch gekommen sind, ist nicht relevant. Was jedoch zählt, ist das Gefühl der Vertrautheit, das dabei entstand.
Keine Fragen nach dem „Warum“. Warum malt er solch düstere Bilder in leuchtenden Orangetönen? Das spielte keine Rolle. Ich sah in seinem Gesicht, dass es nicht das Gespräch war, das er vermutlich erwartet hatte.
Mit dem Satz: „Die meisten Menschen halten mich für verrückt“ war unsere mentale Verbundenheit besiegelt. Nikolai zeigte mir daraufhin seine Visitenkarte, die er mir zuvor gegeben hatte. Auf der Rückseite stand gedruckt:
„Nur für Verrückte.“

Wir haben uns schnell verstanden und uns seitdem immer wieder getroffen. Unterschiedlicher könnten wir kaum sein – er, ein Student der Quantenphysik, der malt, und ich, ein Fotograf, der ursprünglich aus der Werkzeugmechanik kommt.
Das, was ich fotografisch gerade festgehalten habe, könnte in der Quantenphysik vielleicht noch gar nicht existieren.

Doch gerade diese Unterschiede machen unsere Freundschaft so besonders. Unsere Gespräche drehen sich nicht nur um Kunst und Fotografie, sondern auch um die tiefen, unsichtbaren Verbindungen, die unsere Welten – und möglicherweise auch andere, für viele weder begreifbare noch greifbare Welten – miteinander verknüpfen.
Diese kreative Symbiose stärkt nicht nur unsere Freundschaft, sondern erweitert auch unsere künstlerischen Horizonte. Kunst und Freundschaft, Fotografie und Malerei – bei uns fügt sich alles harmonisch zusammen und erschafft etwas Einzigartiges, das größer ist als die Summe seiner Teile.

Nikolais Kunst entsteht teils durch das Abdriften im Wachzustand – durch das Schließen der Augen, das Eintauchen in eine Welt, die sich ihm offenbart. Eine Welt im Dunkeln, atemberaubend und geheimnisvoll, fast wie das Ende eines Wachtraums, das man mit der Neugier eines Kindes erlebt. „Bloß nicht aufwachen“ – bis sich das Gesehene tief in das Gedächtnis der Vergangenheit eingebrannt hat. Erst dann kann die leere Leinwand durch Erinnerungen gefüllt werden. Genau das macht seine Kunstwerke so real und lebendig.
Diese Freundschaft macht uns besonders – man könnte auch sagen, verrückt. Doch wenn uns das Leben eines lehrt, dann dies: Diejenigen, die immer in der Spur geblieben sind, haben die Welt nicht verändert. Es waren die Verrückten, die keiner verstand – bis ihre Ideen plötzlich für alle logisch wurden.
So würde ich unsere Freundschaft und Zukunft beschreiben:
Verrückt,
wenn alle auf der Linie laufen, dann gibt es immer welche die daneben laufen. . . . .





